Die Integrierte Leitstelle des Saarlandes

Direkt hinter dem Klinikum Saabrücken befindet sich der Funktionsbau der Integrierten Leitstelle des Saarlandes. Im gleichen Gebäude sind auch die Luft­rettungs­station des Rettungshubschraubers „Christoph 16“ und die Koordinierungs­stelle für den Digitalfunk der Sicherheitsbehörden untergebracht.

Insgesamt sind 60 Mitarbeiter im Schichtdienst der Integrierten Leitstelle eingeteilt. Daneben sind Techniker und EDV-Spezialisten rund um die Uhr vor Ort.

Die Rettungsleitstelle bezog erstmals 1978 die Räumlichkeiten auf dem Saarbrücker Winterberg und in den späten 90ern erfolgte eine erste Erweiterung. Die rettungsdienst­lichen Einsätze sind in dieser Zeit von ca. 50.000 (1980) auf inzwischen über 200.000 (2015) Einsätze in der Notfallrettung und im Krankentransport gestiegen. 

Zusätzlich lassen weitere Leistungsbereiche wie der Hausnotruf und die regionale Alarmierung des kassenärztlichen Notfalldienstes die Zahl der jährlich abzuarbeitenden Hilfeersuchen auf über 220.000 Fälle ansteigen.

Diese Entwicklung, aber auch die Anforderungen an eine moderne Kommunikations-, Dispositions- und Sicherheitstechnik machten im Jahr 2010 einen Neu- und Erweiterungsbau dringend erforderlich, der im Oktober 2012 in Betrieb genommen werden konnte. Damit über eine einzige zentrale Notrufnummer sowohl Rettungsdienst, wie auch Feuerwehr abgefragt werden können, mussten die Rettungsleitstelle und die Leitstellen der Feuerwehren zur Integrierten Leitstelle des Saarlandes zusammengefasst werden. Mit Inkrafttreten des novellierten Gesetzes über die Errichtung und den Betrieb der Integrierten Leitstelle des Saarlandes (ILSG) hat der Gesetzgeber dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) die Trägerschaft für die ILS übertragen. Seit dem 01.01.2016 wird die einheitliche europäische Notrufnummer 112 aus allen saarländischen Landkreisen und dem Regionalverband Saarbrücken in der Integrierten Leitstelle in Saarbrücken abgefragt. Die landesweite Einführung der Notrufnummer 112 für Rettungsdienstdienst und Feuerwehr ist damit abgeschlossen.

 

 

 

Weiterführende Informationen

Grundlagen & Alarmierung

Aufgaben der Integrierten Leitstelle

Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz

  • Annahme und Abfrage aller Notrufe für den Rettungsdienst, die Feuerwehr und den Katastrophenschutz
  • Alarmierung und Einsatzzentrale für den landesweiten Rettungsdienst
  • Alarmierung der Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten und Führungsunterstützung im Brandschutz, in der Technischen Hilfe und im Katastrophenschutz - im Regionalverband Saarbrücken in Kooperation mit der Berufsfeuerwehr Saarbrücken

Vermittlung und Koordination der stationären Patientenaufnahme in Kooperation mit den Kliniken

  • Tagesaktuelle Kenntnis der Aufnahmekapazitäten aller saarländischen Kliniken

Einsatzzentrale des Hausnotrufes

  • Abfrage von Hilfeersuchen über Hausnotrufgeräte und Vermittlung von Unterstützung oder medizinischer Hilfe

Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung

Abfrage und Vermittlung von Anrufen über die Servicenummer 116 117 des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes im Saarland
 

Rettungsdienstalarmierung

Anhand der Informationen, die er aus dem Notruf erhalten hat, entscheidet der Disponent über die Einstufung als Notfall - mit oder ohne Notarzt - oder als Krankentransport. Um ihn bei der Entscheidung zu unterstützen, welches Fahrzeug konkret den Einsatzauftrag erhält, werden ihm auf einer Karte die genaue Einsatzörtlichkeit sowie auch alle in der Nähe befindlichen Fahrzeuge angezeigt und deren vermutliche Fahrzeit zum Notfallort berechnet. Schließlich wird dem Einsatzfahrzeug (RTW, NEF oder KTW) der entsprechende Einsatz zugeteilt.


Die Alarmierung erfolgt über sogenannte digitale Funkmeldeempfänger, die von den Besatzungen ständig mitgeführt werden und auf welche die konkreten Einsatzdaten verschlüsselt übertragen werden. Weiterhin werden an den im Fahrzeug eingebauten GPS-Rechner mit Navigationsprogramm die Einsatzdaten übermittelt, sodass dieser bereits mit der Routenberechnung beginnt, bevor die Besatzung eingestiegen ist.

Vom Zeitpunkt der Alarmierung bis zum Ausrücken der Einsatzkräfte sollten tagsüber nicht mehr als 1 Minute, nachts nicht mehr als 2 Minuten vergehen.

Feuerwehralarmierung

Durch die europaweite Einführung der einheitlichen Notrufnummer „112“ für alle nicht-polizeilichen Hilfeersuchen, wurden die bislang getrennten Alarmierungsstrukturen von Rettungsdienst und Feuerwehr sinnvollerweise durch die Inbetriebnahme einer landesweit zuständigen ILS des Saarlandes zusammengeführt.

Auf der gesetzlichen Grundlage des Gesetzes über die Errichtung und den Betrieb einer Integrierten Leistelle (ILSG) werden seit dem 01.01.2016 alle Notrufe über die 112 in der Integrierte Leitstelle des Saarlandes abgefragt und die entsprechenden Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr landesweit alarmiert. Die Alarmierung der Feuerwehren im Regionalverband wird in Kooperation mit der Haupteinsatzzentrale der Berufsfeuerwehr Saarbrücken abgewickelt.

 

Rettungsdienstliche Einsatzbearbeitung

Während des laufenden Einsatzes steht die Integrierte Leitstelle den Einsatzkräften vor Ort jederzeit zur Unterstützung zur Verfügung. Die Mehrzahl der Einsätze läuft jedoch routinemäßig und ohne weiteres Eingreifen der Integrierten Leitstelle ab. Oftmals wird die Information benötigt, in welchem Krankenhaus noch freie Betten vorhanden sind und die Aufnahme und Behandlung des Patienten erfolgen kann.

Hierzu steht der Integrierten Leitstelle eine minutengenau gepflegte Übersicht der saarländischen Kliniken zur Verfügung. Dieser „Zentrale Behandlungskapazitätennachweis (ZLB)“ wird über einen Internetzugang von den Kliniken selbst aktualisiert.

Bei größeren Schadensereignissen, wenn mehrere Fahrzeuge im Einsatz und mehrere Patienten zeitgleich zu versorgen sind, kommen auf die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle jedoch umfangreiche Koordinierungsaufgaben zu.

GPS-gestützte Disposition Integrierte Leitstelle

Seit 2006 werden die Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes mit einem leistungsfähigen, mobilen Rechner ausgestattet, der über UMTS und GPS mit dem System der Integrierten Leitstelle in Kontakt steht. So werden in kurzen Zeitabständen die Positionsdaten aller Fahrzeuge ermittelt und stehen für eine optimierte Dispositionsentscheidung der Integrierten Leitstelle zur Verfügung.

Ebenso können die Einsatzdaten einschließlich der genauen Position (georeferenzierte Positionsdaten) des Einsatzortes an den Rechner übermittelt werden, der diese in das Navigationsprogramm übernimmt.

 

Was tun im Notfall?

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